Die bestehende Verbandskläranlage Sierndorf-Göllersdorf ist auf 9.000 EW ausgelegt und stoßt – trotz gutem Zustand und Instandhaltung - durch das stetige Bevölkerungswachstum im Einzugsgebiet an ihre Kapazitätsgrenze. Daher erfolgt derzeit, auf Grundlage einer Variantenstudie und entsprechender Detailplanung durch die Team Kernstock ZT GmbH, der Ausbau der Kläranlage auf 15.000 EW.
Mit dem Aus- und Umbau bei laufendem Betrieb wurde im Juli 2024 begonnen und seither schreitet der Bauablauf zügig voran.
In der neu errichteten Halle ist die Rechen-Sandfang Kompaktanlage untergebracht. Die Rechen-Anlage dient dazu möglichst viele Grobstoffe aus dem Abwasser zu entfernen, danach werden durch Sedimentation Sand und andere mineralische Stoffe vom Wasser abgetrennt. Die Halle ist bereits errichtet und die Kompaktanlage aufgestellt. Die Inbetriebnahme erfolgt nach Fertigstellung der maschinellen und elektrischen Ausrüstung sowie der Leitungsverlegung der Abwasser- und Stromleitungen voraussichtlich Anfang April 2025.
Im ebenfalls bereits neu errichteten Vorklärbecken werden zukünftig weitere organische Stoffe durch Absetzung aus dem Abwasser entfernt.
Durch die getroffenen Maßnahmen reichen die drei bestehenden Belebungsbecken sowie die beiden Nachklärbecken kapazitativ für die künftig höhere Beaufschlagung aus, lediglich die Gebläse der Belüftungsanlage der Belebungsbecken müssen ertüchtigt werden.
Die Stabilisierung des im Prozess der Abwasserreinigung anfallenden Klärschlamms erfolgt zukünftig anaerob durch Faulung im neu errichteten Faulturm. Bei einer Temperatur von rd. 38°C bauen Bakterien die biologischen Stoffe im Schlamm ab, es entsteht ein Faulgas welches im Blockheizkraftwerk zur Produktion von Strom und Wärme genutzt wird. Der neue Gasspeicher bietet die Möglichkeit zur Zwischenspeicherung. Das Blockheizkraftwerk und die entsprechenden Leitungen und maschinellen Vorrichtungen für die Schlammlinie werden in der „alten“ Rechenhalle errichtet, sobald die neue Kompaktanlage in Betrieb ist. Die Funktionsfähigkeit und der Start des Probebetriebs für Faulturm, Vorklärbecken und Schlammlinie ist für Herbst 2025 vorgesehen.
Durch die anaerobe Stabilisierung des Klärschlamms kommt es, einerseits durch elektrischen und thermischen Energiegewinn bei der Faulgasnutzung, andererseits durch Einsparungen bei der Belüftungsenergie und der Schlammentsorgung zu einer wesentlichen Energieeffizienzsteigerung der gesamten Anlage.
Durch die getroffenen Maßnahmen ist das Verbandsgebiet Sierndorf-Göllersdorf bestens für zukünftiges Wachstum und abwassertechnische Anforderungen gerüstet.