Die Bereiche Arbeit und Wirtschaft seien "eine entscheidende Grundlage für die Weiterentwicklung", betonte Landeshauptmann Pröll den ersten Arbeitsschwerpunkt. Was den Arbeitsmarkt betreffe, so finde man in Niederösterreich eine "äußerst unterschiedliche Situation" vor: Auf der einen Seite habe man mit 600.000 unselbstständig Beschäftigten "einen Rekord an Beschäftigten zu verzeichnen", auf der anderen Seite gebe es aber auch 52.000 Arbeitslose, so Pröll. Zudem sagten die Wirtschaftsprognosen für heuer ein Null-Wachstum voraus. Auch die Situation im Weinviertel sei herausfordernd, so gebe es Arbeitslosenquoten von um die zehn Prozent, lediglich im Bezirk Hollabrunn seien es um die acht Prozent.
Land NÖ fördert Standort Weinviertel
"Seit 2013 haben wir im Weinviertel 55 Projekte bei Betriebsansiedlungen und Betriebserweiterungen umgesetzt, 364 Projekte über den Wirtschafts- und Tourismusfonds gefördert und 34 Regionalförderungsprojekte umgesetzt", sprach der Landeshauptmann von einer "guten Grundlage". Durch diese Investitionen habe man zwischen 9.000 und 9.500 Arbeitsplätze geschaffen bzw. abgesichert, so Pröll.
Weiterer Ausbau im Tourismus
Zudem verzeichne man im Weinviertel "eine äußerst positive Tourismusentwicklung". Von Jänner bis Juli habe man rund 300.000 Übernachtungen gehabt, im Zehn-Jahres-Vergleich habe man eine Steigerung von rund 30 Prozent bei den Nächtigungen. "Die Investitionen schlagen sich in der gesamten touristischen Bilanz nieder", so Pröll. Daher werde man die touristischen Angebote im Weinviertel weiter ausbauen, betonte der Landeshauptmann die Erweiterung der Therme Laa, die im kommenden Jahr fertig sein soll, die Erweiterung des Althofes Retz durch das neue VinoSpa Ende des Jahres und die Umsetzung des Eisernen Vorhang-Radweges, der Ende 2016 fertig sein soll.
Weinviertel profitiert von Exporten
Ein wesentlicher Faktor sei außerdem die Exportwirtschaft. "In den Jahren 2013 und 2014 haben wir 20 Milliarden Euro an Exporten geschafft", so Pröll. Damit habe man eine Rekordmarke erreicht und sichere rund 220.000 Arbeitsplätze in Niederösterreich ab. Man habe die Märkte Russland, Türkei und Vereinigte Arabische Emirate erschlossen, damit hätten "tolle Marken im Weinviertel" wie HDT Haus der Technik in Niederhollabrunn (Maschinen für Verarbeitung von Agrarprodukten), Heid Antriebstechnik in Stockerau (Drehmaschinen, Kupplungen, Bremsen) und TZ Austria - Tischlerzentrum in Spannberg profitiert. In Zukunft wolle man einen verstärkten Fokus auf die Märkte Großbritannien und USA legen. Dafür habe man "unglaublich viel Know-how im Weinviertel in den Bereichen Agrartechnik, Maschinen und Anlagen/Mechatronik und Umwelttechnologie".
KMU profitieren von neuen Ausschreibungsregeln
"Die Klein- und MU", so der Landeshauptmann. Zwei Drittel der Betriebe würden in Niederösterreich in den Bereich Klein-und Mittelunternehmen fallen. Um diese zu unterstützen und besser an den Ausschreibungen und Aufträgen der öffentlichen Hand teilhaben zu lassen, habe man die Entscheidung getroffen, die gewerkeweise Ausschreibung auf alle Landesgesellschaften und nachgelagerten Gesellschaften des Landes wie die NÖVOG auszuweiten.
Weitere Investitionen in Straßeninfrastruktur
Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Infrastruktur-Ausstattung, bezeichnete Pröll den Straßenausbau und den Ausbau des Breitbandes "als wesentliche Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region". Im Weinviertel habe man seit 2013 130 Millionen Euro in den Straßenausbau investiert, hob der Landeshauptmann die im Bau befindlichen Projekte A 5 Schrick-Poysbrunn und Umfahrung Drasenhofen, die B 40/B 46 Umfahrung Mistelbach, die B 45 Umfahrung Laa Süd und die Spange Retzerland hervor. "Die Ausbaumaßnahmen im Weinviertel gehen intensiv weiter. Bis 2018 investieren wir insgesamt 410 Millionen Euro", so Pröll. Als wichtigste Projekte nannte er die A 5 Weiterbau Schrick-Poysbrunn und Umfahrung Drasenhofen, die S 8 Abschnitt S1-Gänsendorf und die Umfahrungen Gänsendorf, Raasdorf und Groß Enzersdorf, den 3-spurigen Ausbau der S 3 Hollabrunn-Guntersdorf, wo man "in der Zielgeraden des UVP-Verfahrens sei", und die B 6 Umfahrung Harmannsdorf-Rückersdorf-Tresdorf.
Investitionen in Breitband-Ausbau
"Breitband ist eine ganz wesentliche Grundlage für eine optimale Ausgangslage des Wirtschaftens", so Pröll. Deshalb habe man in Niederösterreich ein eigenes Breitband-Ausbaumodell, das sogenannte NÖ-Modell, entwickelt. In Niederösterreich werden für den Ausbau der Breitband-Infrastruktur insgesamt 150 Millionen Euro investiert, dazu kommen noch Investitionen seitens des Bundes. Das Weinviertel gebe es zwei Pilotregionen: das südliche Weinviertel und das Marchfeld.